Tierquälerischer Schweinemäster schaltet Wohnungsanzeigen bei „ImmoScout24“ und „immowelt“

„Die Mietdauer beträgt 5 Monate, die Miete zahlen Sie mit Ihrem Leben“

BildVor wenigen Wochen hat das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus einer Schweinemast in Merzen, Samtgemeinde Neuenkirchen, Landkreis Osnabrück (Niedersachsen) veröffentlicht. In dem Betrieb werden 7.000 Schweine gemästet. Die Bildaufnahmen zeigen katastrophale Bedingungen. So weisen manche Tiere zum Teil blutige Verletzungen an den Beinen auf, so dass sich die Tiere nur unter Schmerzen fortbewegen können. Bei anderen Tieren haben sich bereits handballgroße Abszesse gebildet, die ganz offensichtlich nicht behandelt wurden. Zudem müssen die Tiere auf Spaltenböden sehr dicht gedrängt stehen. Ein Teil der Schweine sieht offenbar noch nicht einmal Tageslicht. Auf den Aufnahmen sind auch einige Tiere zu sehen, die apathisch wirken oder augenscheinlich am Sterben sind. „Ein totes Schwein wurde vorgefunden, das bereits blau aufgedunsen war. Vermutlich lag es schon mehrere Tage tot im Stall“ so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. Ein anderes totes Schwein wurde von den anderen Schweinen bereits angefressen.

Der Betreiber der Mastanlage ist CDU Mitglied und der stellvertretende Bürgermeister von Merzen. Auf Grund einer Strafanzeige durch das Deutsche Tierschutzbüro ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Tierquälerei gegen den Betreiber. Auch das zuständige Veterinäramt hat bei seinen Kontrollen massive Missstände vorgefunden. Einige Tiere waren so schwer erkrankt, dass sie notgetötet werden mussten. Auch das Amt stellte eine Strafanzeige, sowie Ordnungsverfügungen gegen den Landwirt. Die Schlachtunternehmen Vion und Tönnies nehmen keine Tiere mehr von dem Betrieb ab. „Der Schweinemäster steht massiv unter Druck. Die Grünen fordern bereits seinen Rücktritt als stellvertretender Bürgermeister und die Schlachthäuser nehmen keine Tiere mehr von ihm ab“ so Peifer.

Bei den Immobilienportalen „ImmoScout24“ und „immowelt“ sind nun Anzeigen erschienen, in welcher einzelne Buchten der Merzener Schweinemast beworben werden. So heißt es in der Überschrift der Annonce: „WG Zimmerabteil inkl. Toilette / kein Fenster & Garten“ und weiter „Es handelt sich um ein Zimmerabteil in einer großen WG. Das unmöblierte Zimmer umfasst ca. 15 m2, wobei Sie es sich mit 18 weiteren teilen. Der Boden ist komplett mit Standard Beton-Spalten-Dielen ausgelegt.Die Mietdauer beträgt 5 Monate, Essen und Getränke sind inklusive. Die Miete zahlen Sie mit Ihrem Leben.“ Am Ende steht noch der Hinweis „Eine Besichtigung ist nur mit direktem Einzug möglich, wer einmal kommt, der bleibt. Der Vermieter des Vertrauens freut sich über jede Anfrage und hilft auch beim Einzug.“ Als Wohnungsanschrift ist die Schweinemast in Merzen vom stellvertretenden Bürgermeister genannt. Zudem zeigen Fotos die Mast von Innen und Außen. „Offenbar ist die Verzweiflung des Merzener Schweinemästers so groß, dass er nun per Wohnungsannonce seine Stallungen vermieten will“ so Peifer.

Das Deutsche Tierschutzbüro hat am 26.05.2021 eine Kampagne mit dem Titel „Der Standard ist Tierquälerei“ gestartet, um auf das alltägliche Leid in der Schweinemast hinzuweißen. „Auch ohne Gesetzesbrüche geht es den Schweinen in Deutschland sehr schlecht. Gerade einmal 1 m2 Platz steht jedem Tier zur Verfügung, kein Auslauf und ein Leben auf Spaltenböden – über 98 % des Schweinefleisches kommt aus solch einer Massentierhaltung“ so Peifer. Die Tierrechtler*innen empfehlen daher die rein pflanzliche Lebensweise, denn so kann jedem Tier geholfen werden. „Kein Tier geht freiwillig in einen Schlachthof, Tiere wollen Leben“ so Peifer abschließend.

Die Kampagnen-Website finden Sie hier.

Foto- und Videomaterial senden wir Ihnen auf Anfrage zu.

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Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Herr Jan Peifer
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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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