Schüler:innen wollen mehr Berufsorientierung im Unterricht. Auf dem Weg zu mehr Bildungsgerechtigkeit.

Exklusive Interviews mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus, Julia Reinking, Geschäftsführerin Friedrich Verlag, Tabea Schroer, Projektleiterin Girls’Day & Boys’Day, und HUP-Geschäftsführer Arno Nix

BildDie Herausforderungen im deutschen Bildungssystem werden offensichtlich immer größer: Bildungsgerechtigkeit, Digitalisierung des Unterrichts, Lehrermangel, zudem fehlende Fachkräfte in Unternehmen, katastrophale PISA-Ergebnisse – und immer noch sind viele Frauen in bisherigen „Männerberufen“ unterrepräsentiert.

Eine der Lösungen fängt bei denen an, die die Zukunft bilden: Eine Mehrzahl der unter den Teilnehmenden der Aktionstage Girls’Day und Boys’Day befragten Schülerinnen und Schuler wünscht sich, „dass die Berufsorientierung ein Bestandteil des Schulunterrichts werden soll“, betont Tabea Schroer, Projektleiterin der Bundeskoordinierungsstelle des Girls’Day & Boys’Day beim Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. Derzeit würden sich die Schülerinnen und Schüler zu 74 Prozent im Privatbereich informieren, „da wird also meist in der Familie darüber gesprochen.“ Der Aktionstag verzeichnete 2024 ein Rekordjahr mit über 23.000 Angeboten und insgesamt über 175.000 Plätzen. Traditionell mit dabei war das Softwarehaus HUP aus Braunschweig. „Wir tragen als Unternehmen auch eine Verantwortung, den jungen Generationen einen praktischen Einblick in die Berufswelt zu geben. Sie können im Besonderen erleben, dass die Software-Entwicklung etwas für Mädchen ist“, erklärt HUP-Geschäftsführer Arno Nix und kündigt an, dass das Unternehmen auch 2025 wieder mit dabei ist – auch um Talente zu entdecken.

Bemerkenswert: Seit 2001 haben bundesweit mehr als 2,38 Millionen Mädchen an dem Tag teilgenommen. „Gerade in der aktuellen Zeit sind die Aktionstage eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, bekräftigt Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, im exklusiven Interview: „Wir brauchen mehr junge Frauen in den technischen und naturwissenschaftlichen Berufsfeldern. Dort sind sie leider weiterhin unterrepräsentiert. Ich bin dankbar, dass auch Unternehmen wie die HUP GmbH mehr junge Frauen für eine IT-Zukunft begeistern möchten.“ Trotz toller Angebote wie dem Girls’Day und Boys’Day sei es jedoch weiterhin so, dass Mädchen und Jungen aufgrund ihres Geschlechtes verschiedene Interessen und Stärken zugeschrieben werden. Diese Klischees würden sich in den Köpfen junger Menschen festsetzen und auch deren spätere Berufswahl beeinflussen.

Wie viel im Bildungssystem noch zu korrigieren ist, zeigen u. a. die Ergebnisse der PISA-Studie, „ein Weckruf für das gesamte Bildungssystem. Und auch wir sehen es als unsere Aufgabe, darauf zu reagieren“, bringt es Julia Reinking, Geschäftsführerin der Friedrich Verlag GmbH, Spezialist für Bildungsthemen und Herausgeber von pädagogischen Fachzeitschriften für Lehrkräfte, auf den Punkt. Sie sieht beim Thema motivierende Berufsinformationen „durchaus Möglichkeiten, Berufsorientierung in absehbarer Zeit mehr in den Unterricht zu integrieren. Zum Beispiel wenn an Schulen verstärkt multiprofessionelle Teams eingesetzt werden. Das entlastet nicht nur die Lehrkräfte, sondern ermöglicht Schülerinnen und Schülern Einblicke in andere Berufsfelder.“

Die exklusiven Interviews unter www.hup.de

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